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Die Galerie Tobias Naehring freut sich, ab dem 30. April 2022 die Einzelausstellung „The Revenant’s Shrine“ des Leipziger Malers Malte Masemann (*1979 in Kiel) zu zeigen. Masemann studierte zwischen 2004 und 2009 an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig bei Neo Rauch und absolvierte anschließend bis 2011 sein Meisterschülerstudium bei Heribert C. Ottersbach.

Im Kontext der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Prozessen wählt der Künstler als Grundlage seiner Werke bewusst Fragmente historischer Fotografien aus verschiedenen Epochen. Mit Mitteln der Reduktion und Abstraktion arrangiert er dann zunächst die unterschiedlichen Personen/-gruppierungen und entscheidet schließlich, welche Details figurativ ausgearbeitet werden sollen. So gelangt Malte Masemann zu einer künstlerischen Position, die auf komplexe Weise zwischen Linearem und Malerischem oszilliert. Aber nicht nur dieses generelle Spannungsverhältnis von präziser Form und kraftvoll-lebendiger Farbe zieht den Betrachtenden immer weiter in seine Arbeiten hinein; es sind auch die vielen bewusst gesetzten Auslassungen, die geradezu eine Ergänzung von außen einfordern und so einen individuellen Zugang zu den Bildthemen bieten.

Ob Malte Masemann nun die ikonische Habsburgerin Elisabeth „Sisi“ von Österreich-Ungarn und Romy Schneider in der Rolle der jungen Kaiserin porträtiert, anonyme Familientreffen abbildet oder Maskottchen bei ihrer Pause in der Disneyland-Kantine zeigt, der rote Faden bleibt: der Künstler gewährt über die vielschichtige Anlage seiner Gemälde einen Zugang zur Beschäftigung mit sämtlichen Ausprägungen von Gemeinschaft, Individualität und sozialen Rollen.

Anna Goltz, 2022

 

Galerie Tobias Naehring is pleased to present the solo exhibition „The Revenant’s Shrine“ by Leipzig based painter Malte Masemann (*1979 in Kiel) starting April 30, 2022. Masemann studied at the Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig with Neo Rauch between 2004 and 2009 and subsequently completed his master class studies with Heribert C. Ottersbach until 2011.

In the context of the examination of social processes, the artist deliberately chooses fragments of historical photographs from different eras as the basis of his works. Using means of reduction and abstraction, he then first arranges the various people/groupings and finally decides which details should be figuratively elaborated. In this way, Malte Masemann arrives at an artistic position that oscillates in a complex way between the linear and the painterly. But it is not only this general tension between precise form and powerful, lively color that draws the viewer further and further into his works; it is also the many deliberately placed omissions that virtually demand a supplement from the outside and thus offer an individual approach to the pictorial themes.

Whether Malte Masemann portrays the iconic Habsburg Elisabeth „Sisi“ of Austria-Hungary and Romy Schneider in the role of the young empress, depicts anonymous family reunions, or shows mascots taking a break in the Disneyland canteen, the common thread remains: through the multi-layered layout of his paintings, the artist grants access to a preoccupation with all manifestations of community, individuality, and social roles.

Anna Goltz, 2022